Aus Übung wurde Ernst
Die Wasserretterinnen und Wasserretter der Wasserwacht Potsdam sollten sich am Freitag (05.07.2019) treffen, um Einsätze zu trainieren. Noch während der Übung wurden Sie zu einem Realeinsatz alarmiert.
Am späten Freitagnachmittag trafen sich die ehrenamtlichen Wasserretter der Landeshauptstadt Potsdam zu einer Weiterbildung im Waldbad Templin. Auf dem Ausbildungsplan standen unter anderen Themen wie Knotenkunde, der Umgang mit dem Rettungswurfsack und Rettung von Personen aus dem Wasser mit und ohne Boot. Auch das beseitigen eines Wasserhindernis wurde geübt. Dazu musste alle Teilnehmenden im tiefen Wasser einen Baum mit einem Durchmesser von ca. 20 cm durchsägen. Doch nicht nur das Arbeiten und Retten wurde geübt, sondern auch die Kommunikation und Zusammenarbeit im Team. So mussten unsere Wasserretter aus Einzelteilen eine Konstruktion zusammenbauen, welche ihnen vorher vorgegeben wurde.
Plötzlich ereilte uns während der Übung mit den Booten ein Alarm der Leitstelle der Feuerwehr Potsdam mit dem Stichwort: „Person im Wasser“. Nach einer kurzen Rücksprache mit dem diensthabenden Einsatzleiter der Wasserwacht machten sich beide Boote auf dem Weg zur Einsatzstelle. Während der Anfahrt wurden die Einsatzkräfte der Wasserwacht auf zwei Paddler aufmerksam, die durch winken mit ihrem Paddel auf sich aufmerksam machten. Diese hatten die leblose Person der Feuerwehr gemeldet und konnten die ehrenamtlich Engagierten der Wasserwacht Potsdam einweisen. Vor Ort fand die Einsatzkräfte eine leblose Person vor. Kurze Zeit später trafen auch die Berufsfeuerwehr Potsdam mit ihrem Mehrzweckboot und Landrettungskräfte ein. Nach dem die Beweisaufnahme der Polizei abgeschlossen war, wurde die Person von unseren Wasserrettern geborgen und an Land der Polizei übergeben.
Im weiteren Verlauf des Wochenendes kam es noch zu weiteren Hilfeleistungseinsätzen. So machte ein Bootseigner auf sich aufmerksam welcher sich in einem Unterwasserhindernis festgefahren hatte. Durch den Einsatz eines Wasserretters konnte das Boot wieder befreit werden. Es stellte sich heraus das unter Wasser eine Stegbrücke lag, wie sie zum eine und aussteigen bei Fahrgastschiffen verwendet wird.
Auch das Sinken eines Bootes konnte durch Zusammenarbeit mit der Wasserwacht Berlin. Auf dem Griebnitzsee hatte ein Boot am Heck Schaden genommen und Wasser drang ein. Während der Anfahrt zur Einsatzstelle rüsteten sich unsere Wasserretter gleich mit ihrer Persönlichen Schutzausrüstung aus. Vor Ort wurde das Boot aus der Fahrrinne in Ufernähe verbracht und das Heck stabilisiert. Nun wurde das Leck provisorisch gestopft und das eingedrungene Wasser mit Hilfe von drei Pumpen abgepumpt. Anschließend wurde das Boot von uns in einen Yachthafen geschleppt werden.
Das Wochenende zeigte wieder einmal eindrucksvoll, wie wichtig es ist, sich in Übung zu halten und stets weiter zu bilden, um im Einsatzfall bestmöglich Hilfe leisten zu können. Es zeigte aber auch wie wichtig die ehrenamtliche Wasserrettung in Potsdam und im Land Brandenburg ist, auch außerhalb von Katastrophen oder Großschadenslagen.